Buch All das zu verlieren
Romane

Leïla Slimani – All das zu verlieren [Rezension]

Bereits das erste Buch, das ich von Leïla Slimani gelesen habe, „Dann schlaf auch du“, hat mich total begeistert! Auch mit ihrem aktuellen Buch „All das zu verlieren“ polarisiert Slimani.

Inhalt / Klappentext

Nach außen hin führt Adèle ein Leben, dem es an nichts fehlt. Sie arbeitet für eine Pariser Tageszeitung, ist unabhängig. Mit ihrem Ehemann, einem Chirurgen, und ihrem kleinen Sohn lebt sie in einem schicken Viertel, ganz in der Nähe von Montmartre. Sie reisen, sie fahren übers Wochenende ans Meer. Dennoch macht Adèle dieses Leben nicht glücklich. Gelangweilt eilt sie durch die grauen Straßen, trifft sich mit Männern, hat Sex mit Fremden. Sie weiß, dass ihr die Kontrolle entgleitet. Sie weiß, dass sie ihre Familie verlieren könnte. Trotzdem setzt sie alles aufs Spiel. 

Meine Meinung

Slimani erzählt in „All das zu verlieren“ die Geschichte von Adèle – diese führt ein nach außen perfektes Leben. Sie hat einen erfolgreichen Mann (er ist Arzt), einen kleinen, süßen Sohn und arbeitet als Journalistin.

Doch Adèle will ausbrechen aus diesem Leben, sie sehnt sich nach mehr. Ihr Sohn ist ihr lästig, ihr Mann zu langweilig. Sie hat Sex mit Unbekannten um sich zu spüren, sie ist förmlich süchtig danach. Aber auch das bringt ihr keine wirkliche Befriedigung – ihr Leben fühlt sich für sie immer noch leer an. Immer wieder setzt Adèle alles aufs Spiel. Das macht sie zu einer schwierigen Protagonistin. So richtig sympathisch war sie mir nicht. Slimani hat ihre Geschichte aber so gut erzählt und so intensiv ihre Gefühlswelt geschildert, dass ich immer weiter lesen musste.

Der Leser erlebt Adèles Untergang mit und leidet mit ihr, obwohl Slimani ganz sachlich und fast kalt erzählt. Im letzten Drittel des Buches kommt auch Richard, ihr Mann zu Wort und dadurch wird eine weitere Perspektive auf die Geschichte eröffnet.

Auch erfahren wir ein bisschen über Adèles Vergangenheit. Erklärungen für ihre große Unzufriedenheit und das ständige Getriebensein finden sich aber nicht.

Das Ende ist offen, aber wenig versöhnlich. Die Geschichte hat bei mir viele Fragen hinterlassen, ich denke, genau das wollte Slimani erreichen.

Fazit

Ein sehr eindringliches Buch über eine tief verzweifelte Frau, die mit ihrem Leben hadert und versucht aus ihrer bürgerlichen Welt auszubrechen.

Es ist schwer mehr über das Buch zu schreiben, ohne zuviel zu verraten, deshalb nur soviel:

Unbedingt Lesen – ❤️❤️❤️❤️❤️von ❤️❤️❤️❤️❤️Leseherzen von mir!

Über das Buch

Das Buch ist im Mai beim Luchterhand Verlag erschienen, es hat 224 Seiten und kostet als gebundenes Buch EUR 22.00 – Link zum Buch bei Thalia*

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