Sarah Easter Collins: So ist das nie passiert [Rezension]
Klappentext
Als Willa ein Teenager war, verschwand ihre kleine Schwester Laika spurlos. Auch über zwanzig Jahre später hat Willa die Hoffnung nicht aufgegeben, dass Laika noch lebt. Hartnäckig sucht sie weiter nach ihr. Sie sehnt sich nach der Familienidylle, die mit Laika verloren zu sein scheint. Darüber vernachlässigt sie die Beziehungen zu den Menschen, die tatsächlich noch Teil ihres Lebens sind. Dann trifft sie auf einer Dinnerparty eine Frau, in der sie endlich ihre verlorene Schwester zu erkennen glaubt. Was als zwangloses Essen beginnt, wird zu einem denkwürdigen Abend, der alles verändert, was Willa von ihrem Leben zu wissen meinte.
Meine Meinung
Ein Verwirrspiel um Wahrheit, Erinnerung und Verlust.
Es gibt Bücher, die einen von der ersten Seite an fesseln und bis zur letzten Zeile nicht mehr loslassen. „So ist das nie passiert“ von Sarah Easter Collins ist genau so ein Buch. Für mich eines der absoluten Highlights des Jahres!
Die Geschichte beginnt mit einer Prämisse, die emotional kaum packender sein könnte: Willa, die seit über 20 Jahren nach ihrer verschwundenen Schwester Laika sucht, trifft auf einer Dinnerparty eine Frau, die sie für ihre verlorene Schwester hält. Was folgt, ist ein Abend, der nicht nur Willa, sondern auch den Leser herausfordert, die Grenze zwischen Erinnerung und Wirklichkeit immer wieder neu zu ziehen.
Sarah Easter Collins hat einen unvergleichlichen Schreibstil, der sowohl präzise als auch poetisch ist. Ihre Erzählung bewegt sich mühelos zwischen zwei Zeitebenen: der Gegenwart und Willas Jugend.
Diese Wechsel verleihen der Geschichte eine besondere Dynamik und ermöglichen es, tief in die komplexen Beziehungen und emotionalen Konflikte der Figuren einzutauchen.
Besonders faszinierend fand ich, wie Collins mit dem Thema Erinnerung spielt. Ständig habe ich mich gefragt: Was ist wirklich passiert? Welche Wahrheiten konstruieren wir, um mit Verlusten fertigzuwerden?
Das sind Fragen, die mich auch noch lange nach dem Lesen des Buches begleitet haben.
Das Buch ist nicht nur spannend wie ein Thriller, sondern auch berührend und stellenweise schwer zu ertragen. Willas Sehnsucht nach ihrer Schwester, die Spannungen innerhalb der Familie und die dunklen Geheimnisse, die im Laufe der Geschichte ans Licht kommen, erzeugen eine emotionale Wucht, der man sich nicht entziehen kann.
Mein Fazit:
„So ist das nie passiert“ ist ein tiefgründiger und vielschichtiger Roman, der geschickt die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verwischt. Sarah Easter Collins gelingt es, eine Geschichte zu erzählen, die gleichermaßen spannend, emotional und literarisch anspruchsvoll ist. Ein Buch, das einen dazu bringt, über eigene Erinnerungen und deren Wahrheit nachzudenken – und das einen so schnell nicht mehr loslässt. Absolute Leseempfehlung!
Mehr zum Buch
„So ist das nie passiert“ ist im Juni 2024 im Penguin Verlag erschienen. Es hat 400 Seiten und kostet als gebundene Ausgabe EUR 22,00 – link zum Buch bei Thalia* und link zum Buch bei Amazon*
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