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Aktion & Verlosung zu „Wie sagt man ich liebe dich“

Das neue Buch von Claudia Winter ist am 15.06. erschienen und parallel dazu haben wir – eine Gruppe von Bloggerinnen – uns zusammengetan, um Euch einige Hintergrundinformationen zum Buch nahezubringen.

Die letzten Tage war es bei unserer Aktion kulinarisch, zuletzt hat Euch Katja ein portugiesisches Menü vorgestellt.

Bei mir geht es heute um ein etwas ernsteres Thema, die 60er Jahre in Portugal. Mehr zur Diktatur in Portugal könnt ihr morgen bei Anja von „Antjes Bücherecke“ nachlesen.

Meine Rezension zu „Wie sagt man ich liebe dich“ findet ihr hier.

Die Diktatur in Portugal

Wenn man an europäische Diktaturen denkt, dann fallen einem meistens als erstes die faschistische Diktaturen in Italien unter Mussolini bzw. in Spanien unter Franco sowie der Nationalsozialismus in Deutschland unter Hitler ein. Aber auch in Portugal herrschte lange eine Diktatur und zwar zu einer Zeit, in der die anderen Diktaturen schon von einer Demokratie abgelöst waren. Die Diktatur in Portugal endete tatsächlich erst 1974, wusstet ihr das?

Der Aufstieg von  Antonio de Oliveira Salazar

Nach einem Militärputsch im Jahre 1926 trat Antonio de Oliveira Salazar in die Politik ein. Erst als Finanzminister, in dieser Funktion liess er sich uneingeschränkte Vollmachten erteilen und 1933 begann dann seine „Estado Novo“ – die von Beginn an nichts anderes war als eine Diktatur.

Dieses Schreckensregime hielt über vier Jahrzehnte an und lediglich ein Unfall von Salazars beendetet 1968 die Herrschaft des Diktators. Die letzten Jahre übernahm Salazars Vertrauter Marcelo Caetano die Führung des Landes, bis dann 1974 die Diktatur durch die Nelkenrevolution niedergeschlagen wurde.

Das System des Estado Novo

Der von Salazar geschaffene neue Staat wurde durch die Unterstützung von Militär und Kirche ermöglicht und durch die Geheimpolizei „PIDE“ am Leben erhalten. Der Großteil der Bevölkerung wurde unterdrückt und eingeschüchtert. Es gab nur noch eine Partei und die Bürgerrechte wurden massiv eingeschränkt. Die Presse unterlag selbstverständlich auch der Zensur und Bespitzelung, Haft und Folter waren an der Tagesordnung. Es war sogar verboten, nicht-portugiesische Wörter in der Werbung oder auf Speisekarten zu verwenden. So konnte man für einen Café au lait oder eine Tarte tartin im Gefängnis landen. Hier kamen die Häftlinge oft nicht mehr lebend heraus, da sie dort Folter und Misshandlung ausgesetzt waren.

Zudem wurde das Volk unwissend gehalten. Es gab unter Salazar keine Schulpflicht, so dass es in Portugal bis heute noch eine sehr hohe Quote Analphabeten gibt.

Die Nelkenrevolution

Am 25.04.1974 war es dann endlich soweit, die sogenannte Nelkenrevolution beendete die lange andauernde Diktatur.

Ausgelöst wurde der Aufstand als der bislang so staatstreue katholische Radiosender am 25.04.1974 das folgende, eigentlich verbotene Lied spielte.

Daraufhin versammelten sich innerhalb von wenigen Stunden überall im Land Menschen.

Doch warum heißt der Aufstand Nelkenrevolution? Das kommt daher, dass das Militär, welches den Revolutionären gegenüberstand, in ihre Gewehrläufe eine rote Nelke steckten. Dies war das Zeichen der Soldaten, dass sie nichts gegen die Revolutionäre unternehmen würden.

Eine andere Variante -die wahrscheinlichere – ist, dass nach dem geglückten Putsch die Blumenfrauen den Soldaten aus Freude die Nelken in die Gewehrläufe steckten.

Gründung von Amnesty International

Bei der Recherche zu dem Artikel habe ich etwas erfahren, was mir nicht bekannt war und was ich sehr spannend finde.

Wusstet ihr, dass die Menschenrechtsorganisation Amnesty International gegründet wurde als der britische Anwalt Peter Benenson im Jahr 1961 vom Schicksal zweier portugiesischer Studenten erfuhr, die in einem Lissabonner Lokal mit dem Trinkspruch »auf die Freiheit« anstießen. Zu der Zeit herrschte der Diktator Salazar in Portugal, das Wort „liberdade“(Freiheit) war verboten. Die beiden Gäste wurden denunziert und zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt.

Wenig später erschien in einer britischen Zeitung ein Artikel mit dem Titel „Die vergessenen Gefangenen“. Dieser rief die Leser auf, sich durch Briefe an die jeweiligen Regierungen für die Freilassung der wegen ihrer politischen Gesinnung Inhaftierten einzusetzen. Die daraus entstandene Aktion „Appeal for Amnesty, 1961“ gilt als der Anfang von Amnesty International.

Die 60er Jahre in „Wie sagt man ich liebe dich“

Vor diesem politischen Hintergrund spielt der Vergangenheitsstrang des Romans. Deshalb wird der junge Frederico Almeida, den wir in den ersten Kapiteln kennenlernen, von seiner Familie nach Paris geschickt. Und diese schrecklichen politischen Zustände in Portugal tragen auch an einigen dramatischen Wendungen des Roman eine nicht unerhebliche Mitschuld.

Wenn ihr mehr erfahren wollt, müsst ihr das Buch lesen, was ich Euch auch sehr empfehle! Wer es noch nicht hat, der kann es heute hier gewinnen.

Gewinne den Sommerroman „Wie sagt man ich liebe dich“

Unter allen Teilnehmern verlose ich ein Exemplar von „Wie sagt man ich liebe dich“.

Um an der Verlosung teilzunehmen, müsst ihr nur die folgende Frage beantworten und das Formular ausfüllen. Teilnahmeschluss ist der 28.06.2020 um 23.59 Uhr. Die Teilnahmebedingungen findet ihr hier

Frage: Welche Themen des Romans stellen wir bei unserer Aktion vor? Nenne mindestens 3 unterschiedliche Themen.
TIPP: Auf unserer Aktionsseite www.wiesagtmanichliebedich.de sind alle Beiträge verlinkt.

EDIT:

Die Verlosung ist beendet und der Gewinner / die Gewinnerin ist benachrichtigt.

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