Eugene Chirovici – Das Echo der Wahrheit [Rezension]
Das Echo der Wahrheit ist bereits das zweite Buch von Eugene Chirovici. Das Buch der Spiegel, welches 2017 erschienen ist, hat mir sehr gut gefallen. Leider ist das Buch in Deutschland nicht so präsent, international war es dagegen sehr erfolgreich.
Inhalt / Klappentext
Eines Tages macht der New Yorker Psychiater Dr. James Cobb die unerwartete Bekanntschaft des Multimillionärs Joshua Fleischer. Fleischer leidet an einer unheilbaren Krankheit und bittet Cobb eindringlich, für einige Tage zu ihm nach Maine zu kommen. Als Cobb dort eintrifft, erfährt er, dass der vom Tod gezeichnete Mann eine schwere Last mit sich trägt: Er hat Angst, in den Mord an einer jungen Frau verwickelt zu sein, mit der er vor vielen Jahren einen Abend in einem Pariser Hotelzimmer verbracht hat. Seine Erinnerungen sind aber bruchstückhaft, und deshalb soll Cobb ihm helfen, endlich die Wahrheit ans Licht zu bringen. Noch kann Cobb allerdings nicht ahnen, dass damit die verdrängten Dämonen seiner eigenen Vergangenheit zum Leben wiedererwachen …
Meine Meinung
Auch in diesem Buch spielt die Erinnerung und deren Zuverlässigkeit eine tragende Rolle. Der todkranke Millionär Joshua Fischer glaubt vor vielen Jahrzehnten in Paris etwas Schreckliches getan zu haben, kann sich aber nicht mehr daran erinnern. Dr. James Cobb soll ihm helfen sich zu erinnern, damit er nicht weiter mit der Ungewissheit leben bzw. sterben muss.
Dieser eigentlich einfach klingende Auftrag entpuppt sich aber als kniffliger als angenommen und der Fall lässt Cobb nicht mehr los. Unbedingt wll er die Frage klären, was damals in Paris geschah. Doch jedes Mal, wenn er glaubt, der Wahrheit näher zu kommen, zeigt sich eine weitere Facette der Ereignisse und wirft alles bisher angenommene über den Haufen.
Mir hat dieses Verwirrspiel um die Wahrheit und um die Zuverlässigkeit unserer Erinnerungen wieder sehr gut gefallen. Chirovici nutzt verschiedene Stilmittel um die Geschichte zu erzählen. Einmal Erinnerungen von Beteiligten, dann ein Tagebuch oder Erzählungen von Aussenstehenden.
Die einzelnen Charaktere sind so vielschichtig und interessant angelegt, dass ich den Roman nicht mehr aus den Händen legen wollte. Ich habe die ganze Zeit über mitspekuliert, was sich wirklich in den Pariser Hotelzimmer abgespielt haben könnte, auf die Auflösung bin ich aber nicht gekommen.
Mein Lieblingszitat aus dem Buch steht auf S. 305 und ist einem Dialog entnommen:
„… Alles endet hier?“
“ Nein, wohl kaum. Geschichten wie diese haben kein Ende. Aber ich habe mein Versprechen erfüllt.“
Fazit
Ein sehr spannender, sprachlich brillianter und toll konstruierter Roman den man nicht mehr aus der Hand legen möchte. ❤️❤️❤️❤️❤️
Über das Buch
Das Buch ist gerade im Goldmann Verlag erschienen, es hat 320 Seiten und kostet als gebundene Ausgabe € 20,00 Link zum Buch bei Thalia
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