Sonja Roos – Die Lavendeljahre [Rezension]
Es gibt Genres, die ich nur selten lese, und Liebesromane gehören normalerweise dazu. Doch es gibt Ausnahmen – Autoren und Autorinnen, deren Geschichten so packend sind, dass sie mich überzeugen. Claudia Winter und Lucinda Riley haben das bereits geschafft, und nun reiht sich Sonja Roos mit ‚Die Lavendeljahre‘ in diese Runde ein. Auf der Frankfurter Buchmesse habe ich Sonja persönlich getroffen und konnte kaum erwarten, ihre Romane kennenzulernen.
Inhalt / Klappentext
Isabelle Steinmann ist schwer krank und hat nur noch einen Wunsch: die große, einsame Villa in Frankfurt hinter sich zu lassen und eine letzte Reise anzutreten. Nach Frankreich, wo sie während des Krieges aufwuchs und wo sie die Liebe ihres Lebens verlor. Kurzerhand heuert die exzentrische, alte Dame den Ex-Sträfling Ben Bäcker als Privatpfleger und Reisebegleiter an. Und obwohl Isabelles vernunftbegabte Tochter Carole ihrer Mutter nie nahestand, bangt sie nun um deren Verstand und Sicherheit. Notgedrungen schließt sie sich der seltsamen Truppe an. Sie kann nicht ahnen, dass die Reise in Isabelles geheimnisvolle Vergangenheit ihrer aller Leben für immer verändern wird …
Meine Meinung zu „Die Lavendeljahre“
Wenn ich den Roman in einer Buchhandlung gesehen hätte, hätten mich sowohl der Titel als auch das Cover nicht unbedingt dazu animiert das Buch zu kaufen. Wie eingangs bereits erwähnt, sind Liebesromane nicht mein bevorzugtes Genre. Da ich das Buch aber von einer lieben Freundin empfohlen bekommen habe, habe ich es gelesen und es definitiv nicht bereut!
„Die Lavendeljahre“ hat mich von Anfang an gefesselt. Sonja Roos‘ Schreibstil ist leicht und bildhaft, die Charaktere sind tiefgründig und authentisch. Die Geschichte, die zwischen Gegenwart und der Zeit des Zweiten Weltkriegs wechselt, ist nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern auch und vor allem eine berührende Familiengeschichte.
In der Gegenwart will sich die todkranke Isabelle Steinmann einen letzten Wunsch erfüllen: Sie will nach Frankreich in ihre alte Heimat zu reisen um nach der Liebe ihres Lebens zu suchen. Die zweite Zeitebene spielt in der Zeit als Isabell ein junges Mädchen war, in den letzten Jahres des Zweiten Weltkriegs bzw. in den Jahren danach. Hier erfahren wir Stück um Stück mehr über Isabelles Geschichte und Schicksal.
Sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit sind alle Protagonisten sehr authentisch und plastisch beschrieben, so dass es mir leicht gefallen ist, mit Ihnen mitzufiebern und mitzuleiden. Dazu trägt vor allem der mitreißende Schreibstil der Autorin bei. Ich war so gefesselt von dem Buch, dass ich es einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte, weil ich unbedingt erfahren musste, wie es weitergeht. Der Roman ist weit mehr als ein Liebesroman, er ist vor allem eine Familiengeschichte bzw. eine Familientragödie und hält am Ende einen überraschenden Plot-Twist bereit.
Ebenso wie bei den Romanen von Claudia Winter zeichnet sich auch ‚Die Lavendeljahre‘ durch seinen fesselnden Dual-Zeitstrang und die ausgefeilten Charakterstudien aus. Ein Wohlfühlbuch, das zum Mitfiebern, Mitlachen aber auch zum Nachdenken anregt.
Fazit
Der Roman „Die Lavendeljahre“ zeichnet sich durch eine bewegende Erzählweise aus, die humorvolle und tiefgründige Elemente geschickt verbindet, und entfaltet so ein Leseerlebnis, das lange in Erinnerung bleibt. Lasst euch nicht vom Cover oder Genre täuschen; dieses Buch verdient volle ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️!
Dies war mein erstes Buch von Sonja Roos, wird aber bestimmt nicht das letzte sein! In ein paar Tagen erscheint der Auftaktband ihrer neuen Trilogie: Eine grenzenlose Welt – Aufbruch (1) den ich auf jeden Fall auch lesen werden.
Mehr zum Buch
„Die Lavendeljahre“ ist im September 2022 im Goldmann Verlag erschienen. Es hat 433 Seiten und kostet als Taschenbuch EUR 11,00 – Link zum Buch bei Thalia* und Link zum Buch bei Amazon*
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