Romane,  Thriller & Krimi

Ashley Audrain – Der Verdacht

Dieses Buch habe ich bereits vor einigen Wochen gelesen Allerdings brauchte ich etwas Zeit, bevor ich bereit war, eine Rezension zu schreiben.

Warum?
Weil dieses Buch schwer in Worte zu fassen ist, es ist mitreißend, erschreckend ehrlich, geht unter die Haut und ist irgendwie umbeschreibbar gut!

Inhalt / Klappentext

Violet ist ein Wunschkind, und Blythe möchte die liebevolle Mutter sein, die ihr selbst so sehr fehlte. Doch als man ihr das Neugeborene in den Arm legt, fühlt sich alles falsch an. Da ist nur Ablehnung, und je älter das Mädchen wird, desto mehr wächst die Angst vor Violet und ihrem feindseligen Verhalten, das sich Blythe nicht erklären kann. Alles nur Einbildung? Oder ist das Mädchen tatsächlich absichtsvoll böse? Fox, der seine Tochter von ganzem Herzen liebt, beobachtet seine Frau mit wachsendem Misstrauen. Bis eines Tages das größtmögliche Unglück über die Familie hereinbricht – und Blythe sich ihrer Wahrheit stellen muss.

Meine Meinung

Dieser Roman hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Es ist fast eher ein psychologischer Thriller als Roman, so mitreissend und spannend ist dieses Buch geschrieben.

Hauptperson des Buches und auch die Erzählerin ist Blythe. Der Roman ist ein Brief an Fox, ihren (Ex-)Mann und Vater ihrer Tochter Violet. Blythe und Fox sind ein glückliches, junges Paar, das ihre Familie durch ein Kind perfekt machen möchten. Doch gleich nach der Geburt ihrer Tochter merkt Blythe, dass irgendetwas nicht stimmt – mit ihr oder Violet. Ihre Tochter scheint sie von Anfang an abzulehnen und Blythe kann keine Beziehung zu ihr aufbauen. Fox hingegen liebt seine Tochter und vergöttert sie regelrecht.

Je älter Violet wird, umso mehr wächst in Blythe der Verdacht, dass irgendetwas mit ihrer Tochter nicht in Ordnung ist. Oder liegt es daran, dass Blythe unfähig ist, ihre Tochter zu lieben? Reagiert Violet so aggressiv auf Blythe, weil diese unfähig ist ihre Tochter zu lieben oder ist Violet böse? Und falls sie wirklich böse ist, darf und kann dann eine Mutter ihr Kind lieben?

Nach und nach erfahren wir die Familiengeschichte von Blythe. Hier spielt besonders das schwierige Verhältnis zu ihrer eigenen Mutter Cecilia eine Rolle. Und auch Cecilias eigenes schwieriges Verhältnis zu ihrer Mutter Etta wird thematisiert. Es ist die Fortsetzung eines problematischer Mutter-Tochter Verhältnisses welches sich über über vier Generationen erstreckt.

Mit der Geburt ihres zweiten Kindes, Sam, scheint sich alles zu ändern. Blythe baut eine enge Bindung zu ihrem Sohn auf und auch Violet scheint ihren Bruder zu lieben – oder trügt der Schein?

Mich hat dieses Buch nicht mehr losgelassen, weshalb ich es an einem Wochenende gelesen habe. Der kurze, teilweise fast telegrammartige Schreibstil und die ständige unterschwellige Spannung machen es einem fast unmöglich, das Buch zur Seite zu legen.

Das ganze Buch über war ich mir nicht sicher, ob Blythe eine unzuverlässige Erzählerin ist oder ob ich ihre Geschichte glauben kann. Zudem war ich hin- und hergerissen, ob ich Blythe sympathisch finde oder nicht. Oft wirkt sie zu zögerlich, zu passiv und das hat mich als Leser oft wütend gemacht.

Fazit

Wer kluge, spannende und ungewöhnliche Psychothriller mag, der wird dieses Buch lieben! Für mich ist es definitiv ein Jahreshightlight. Als ich das letzte Kapitel gelesen habe, hatte ich tatsächlich Gänsehaut – und das kommt wahrlich nicht oft vor!

Mehr zum Buch

„Der Verdacht“ ist im März 2021 im Penguin Verlag als gebundene Ausgabe erschienen. Es hat 323 Seiten und kostet EUR 22,00 – link zum Buch bei Genialokal

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