Alex Michaelides – Die verschwundenen Studentinnen [Rezension]
Den ersten Thriller von Alex Michaelides „die stumme Patientin“ habe ich verschlungen. Deshalb war ich sehr auf den neuen Thriller gespannt!
Inhalt
An dem College in Cambridge an dem Mariana selbst studiert hat wird eine Studentin tot aufgefunden, brutal ermordet. . Die Trauma-Therapeutin macht sich auf den Weg, um ihrer Nichte Zoe beizustehen die gerade dort studiert. Kaum ist Mariana angekommen, verschwinden zwei weitere Studentinnen. Bei ihre Nachforschungen stößt sie auf eine ebenso düstere wie unheimliche Parallelwelt am College.
Meine Meinung
Im Mittelpunkt des Thrillers steht die Psychologin und Trauma-Therapeutin Mariana, die selbst den Tod ihres geliebten Mannes noch nicht richtig verarbeitet hat. Dieser ist vor Jahren bei einem Badeunfall im Urlaub verunglückt und Mariana hat dies noch nicht richtig verarbeitet. Das ist zwar bei ihrem Beruf relativ ungewöhnlich, hatte mich aber vorerst nicht weiter gestört.
Ihre Nichte Zoe, die sie und ihr Mann nach dem Tod der Mutter adoptiert haben, bittet Mariana um Hilfe / moralische Unterstützung, nachdem an dem College an dem sie studiert eine Kommilitonin ermordet wurde. Mariana lässt alles stehen und liegen und fährt nach Cambridge um ihre Nichte beizustehen.
Kaum dort angekommen, beginnt sie zu recherchieren und zu ermitteln und es geschehen weitere Morde. Soweit der Plot der Geschichte. Schon bis zu diesem Punkt waren viele Dinge zu konstruiert und unglaubwürdig. So lässt die ausgebildete Therapeutin ihre Gruppentherapie einfach ausfallen um zu verreisen. Und das, obwohl einer ihrer Patienten höchst gefährdet ist (dieser verfolgt sie dann auch nach Cambrigde). Im Zug lernt sie einen jüngeren Mann kennen, der sich so von ihr angezogen fühlt, dass er fast nicht mehr von ihrer Stelle weicht. Auch der verdächtige Professor tut alles um Mariana nahe zu sein. Das ist alles unrund, zumal die Beschreibung von Mariana weder auf außergewöhnliche Schönheit noch unwiderstehliches Charisma hinweisen. Aber vielleicht ist dieser Zauber nicht auf Papier zu bannen 😉
Weiter geht es mit den privaten Ermittlungen die Mariana anstellt und an denen sie niemand hindert oder in Frage stellt, was sie eigentlich dazu autorisiert, Befragungen vorzunehmen.
Im Laufe der Geschichte begibt sich die Psychologin ständig in Gefahr und trifft sich alleine mit der in ihren Augen hauptverdächtigen Person.
Dies hat mich eher an den klassischen Slapstick früher Horrorfilme erinnert, in dem die Protagonistinnen immer genau das machen, was man eigentlich nicht machen sollte.
Die Auflösung des Falles war dann überraschend, allerdings wirkte diese sehr konstruiert.
Fazit
Alles in allem, ein Thriller, der mich nicht überzeugte. Lediglich die Anspielungen auf die griechische Mythologie haben mir gefallen. Hier möchte ich auch kurz anmerken, dass der englische Titel “ The maidens“ viel passender ist. Warum die deutsche Ausgabe den Titel „die verschwundenen Studentinnen“ trägt, hat sich mir nicht erschlossen. Die Studentinnen verschwinden nicht, sie werden ermordet und werden immer prompt am nächsten Tag gefunden.
Ein eher mittelmäßiger Thriller, den man lesen kann, aber nicht muss. Schade, nach dem großartigen Debüt des Autors.
Mehr zum Buch
„Die verschwundenen Studentinnen“ ist im Juni bei Droemer erschienen. Das Buch hat 352 Seiten und kostet als Taschenbuch EUR 14,99 – link zum Buch bei Genialokal
Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde von Lovelybooks zur Verfügung gestellt bekommen. Vielen Dank dafür, die Leserunde hat – wie immer – sehr viel Spaß gemacht!
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One Comment
Sabine Hacker-Wiechert
Ich gehe mit dir konform 🙂