Thriller & Krimi

Arno Strobel – Fake – Wer soll dir jetzt noch glauben [Rezension]

Arno Strobel ist neben Sebastian Fitzek und Andreas Gruber einer der erfolgreichsten Thrillerautoren im deutschsprachigen Raum. Sein letzter Thriller „Sharing“ war für mich eine große Enttäuschung, zu brutal, zu flach und zu phantasielos. „Mörderfinder 2“ war dagegen ein wirklich klasse Thriller, der mich absolut überzeugt hat. Nach diesen zwei ganz unterschiedlichen Leseerfahrungen war ich sehr gespannt auf den neuen Thriller „Fake“

Inhalt / Klappentext

»Du warst es nicht. Aber sie haben dich auf Video. Wer soll dir jetzt noch glauben?« 

Patrick Dostert freut sich auf einen freien Tag mit seiner Frau Julia, als noch vor dem Frühstück zwei Beamte der Kripo Weimar vor der Tür stehen. Patrick bittet sie herein, und von einer Minute zur anderen ändert sich alles für ihn.

Er wird verdächtigt, drei Tage zuvor eine Frau misshandelt und entführt zu haben. Patrick hat ein Alibi für die Tatnacht, doch der einzige Zeuge, der ihn entlasten könnte, bleibt unauffindbar. Und die beste Freundin des Opfers belastet ihn schwer. 

Patrick beteuert seine Unschuld, bis das Video auftaucht. Das Video, in dem er zu sehen ist. Das ihn überführt. Obwohl er das Opfer noch nie gesehen hat. Aber das glaubt ihm keiner. Er kommt in Haft, soll verurteilt werden. Und kann absolut nichts tun, denn Bilder sagen mehr als tausend Worte. Oder?

Meine Meinung

Eine verrückte Ausgangssituation, oder? Dein Alibi ist plötzlich unauffindbar, Zeugen behaupten dich gesehen zu haben und dann taucht auch noch ein Video auf, dass dich schwer belastet – und alles, obwohl du unschuldig bist! In dieser Situation befindet sich Patrick die Hauptfigur des neuen Thrillers „Fake“, der uns hier selbst seine Geschichte erzählt. Diese Erzählweise eines Buches in Buch fand ich spannend und für einen Thriller ungewöhnlich. Insgesamt liest sich das Buch sehr gut, die Kapitel haben die perfekt Länge und der Perspektivenwechsel gelungen.

Ich habe bis zum Ende mitgerätselt und Arno Strobel hat es wieder einmal geschafft, mich öfters in die Irre zu leiten. Ich hatte zwar eine Ahnung die sich zum Schluss auch (teilweise) bewahrheitet hat, aber kam zwischendurch immer wieder ins Zweifeln.

Erschreckt ist auf jeden Fall das Setting. Allein die Idee, dass einem selbst so etwas in der Art geschehen kann, erzeugt Gänsehaut. Allgemein ist es inzwischen ja sehr schwierig zu beurteilen, welche Videos und Fotos sind real und was ist manipuliert? Deepfakes sind inzwischen leider sehr verbreitet und sind eine große Gefahr. Mehr dazu, beispielsweise auch wie man diese Deepfakes erkennen kann, könnt ihr hier auf der Seite der Bundesregierung nachlesen.

Gut gefallen hat mir auch, dass Arno Strobel bei „Fake“ weitgehend auf ausführliche Schilderung von Gewalttaten verzichtet hat und statt dessen eher auf psychologische Spannung gesetzt hat.

Fazit

„Fake“ ist genau das, was ich von einem Thriller erwarte: Schnell zu lesen, spannende Unterhaltung zum miträtseln und ein interessantes Setting! Ich habe es an einem Tag durchgelesen, ein richtiger Pageturner.

Der nächste Thriller von Arno Strobel „Mörderfinder 3“ erscheint bereits im Frühjahr 2023. Wer die Zeit bis dahin überbrücken will, dem empfehle ich die ersten 5 Bände der Max Bischoff Reihe zu lesen. Hier findet ihr alle bisher erschienen Bücher der Reihe in der richtigen Reihenfolge.

Mehr zum Buch

„Fake“ ist Ende August im Fischer Verlag erschienen. Es hat 368 Seiten und kostet als broschierte Ausgabe EUR 16,00 – link zum Buch bei Thalia*

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