Romane

Karin Kalisa – Bergsalz [Rezension]

Dieses Buch habe ich gemeinsam mit einen Päckchen Salz vom Droemer Verlag zugeschickt bekommen. Wahrscheinlich wäre ich selbst nicht darauf aufmerksam geworden, deshalb bin ich sehr froh über diese Überraschung, denn dieses schmale Buch hat es in sich…

Inhalt / Klappentext

Dass man so klein wie »füreineallein« eigentlich gar nicht denken und nicht kochen kann, ist von jeher 
Franziska Heberles Überzeugung. Trotzdem kommt das mittägliche Klingeln an ihrer Haustür unerwartet, ungebeten und ungelegen: eine Nachbarin. Dann noch eine. Es reicht – und reicht noch nicht. Denn auf einmal fühlt sich das Ungelegene absolut richtig und vor allem steigerungsfähig an: Doch wie kann das überhaupt gehen? Ein Mittagstisch für viele – hier, im ländlichen weiten Voralpenland, wo Einzelhof und Alleinlage seit Generationen tief in die Gemüter sickern? Und es nicht jedem passt, wenn sich etwas ändert. Es braucht Frauen aus drei Generationen: Franzi, Esma und Sabina. Nicht alle ›von hier‹, aber aus ähnlichem Holz. Es braucht Ben, der wenig sagt, aber wenn, dann in mancherlei Sprachen; es braucht Fidel Endres, einen Vorfahren, der etwas Entscheidendes hinterlassen hat – und einen halbleeren Kübel Alpensalz in einer stillgelegten Wirtshausküche, der zeigt: Dem Leben Würze geben, ist keine Frage der Zeit. 

Meine Meinung

„Bergsalz“ ist mit gerade mal 207 Seiten ein relativ dünnes Buch, welches ich an einem Stück durchgelesen habe.

Es handelt von Franzi Heberle, die seit einiger Zeit alleine ist, genau wie viele andere Frauen in ihrem Dorf, welches sich irgendwo in den Alpen befindet. Jede von Ihnen ist für sich alleine und kocht auch „füreineallein“ – weil man das so macht. Bis eines Tages eine der Nachbarinnen bei Franzi klingelt – zur Mittagszeit auch noch – und sich daraus so etwas wie Freundschaft oder wenigstens eine Gemeinschaft entwickelt.

Bald planen die Frauen gemeinsam etwas „großes“ – zumindest für dieses Dorf.

Mir hat „Bergsalz“ von der ersten Seite an gut gefallen. Sofort hatte ich Franzi und die anderen Protagonisten vor Augen und auch das Dorf, irgendwo im Allgäu, sah ich ganz deutlich vor mir. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich selbst 10 Jahre in Oberbayern, mitten in den Bergen, gewohnt habe, und daher solche Dörfer und Dorfgemeinschaften kenne. Karin Kalisa ist es perfekt gelungen, die Stimmung einzufangen und die Personen zu beschreiben. Die Graswurzelbewegung und die Flüchtlingsthematik stand für mich nicht so sehr im Fokus des Buches, sondern vielmehr die Themen der (Alters)einsamkeit – und die Wege aus dieser heraus zu finden und um Menschlichkeit und Würde.

Deshalb hat mich diese Geschichte über das Alleinsein, über die Berge und über die Gemeinschaft überzeugt und mir sehr gut gefallen. Das bei einem Buch, welches nur knapp 200 Seiten umfasst, vieles nur angedeutet und nicht zu Ende erzählt wird, fand ich gut, so bleibt einiges der eigenen Vorstellung überlassen.

Ein weiterer (kurzer) Erzählstrang ist im Mittelalter, genauer 1550, angesiedelt und erzählt von der Geschichte des Dorfes. Auf diesen Strang hätte ich auch gut auf diesen verzichten können.

Fazit

„Bergsalz“ ist ein kurzes, wunderbares Buch, welches zum nachdenken anregt und noch eine eine Weile nachklingt. Vielen Dank an den Droemer Verlag für diese schöne Buchüberraschung, die sonst an mir vorbei gegangen wäre.

4 1/2 Leseherzen von mir für einen kurzweiligen Roman mit einer wunderbaren Botschaft. Auf den Mittelalter-Teil hätte ich verzichten können, dafür hätte ich gerne etwas mehr von Esma und Sabina erfahren!

Über das Buch

„Bergsalz“ ist im Oktober 2020 im Droemer Verlag erschienen, es hat ‚
208 Seiten und kostet als gebundene Ausgabe EUR 20,00 – link zu „Bergsalz“ bei Thalia*

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