Thriller & Krimi

Romy Hausmann – Marta schläft [Rezension]

Der ersten Roman von Romy Hausmann „Liebes Kind“ war 2019 mein Jahreshighlight und war auch in den Bestsellerlisten ganz oben. Nach so einem grandiosen Erfolg hat es der nachfolgende Roman immer sehr schwer, weil man schnell Vergleiche zieht. Deshalb habe ich versucht „Marta schläft“ als das zu sehen was es ist, ohne Vergleiche zu ziehen.

Inhalt

Nadja wuchs in Polen auf und wurde wegen eines schrecklichen Verbrechens verurteilt. Nach abgegoltener Strafe beginnt sie in Berlin ein neues Leben als Assistentin in einer Anwaltskanzlei. Die schüchterne Nadja scheint wieder einen normalen Alltag zu haben, bis ein Mord geschieht, der ihr zum Verhängnis werden könnte.

Meine Meinung

Schon lange habe ich mich auf den neuen Thriller von Romy Hausmann gefreut. Deshalb habe ich das Buch auch an einem Wochenende komplett gelesen.

Die Geschichte breitet sich am Anfang wie ein Puzzle vor dem Leser aus. Es gibt viele kleine Geschichtsschnipsel, die auf den ersten Blick nichts miteinander gemein haben. Da ist einerseits Nadja, die ihrer Freundin Laura helfen will, dann die verliebte Nelly, die eine Affäre mit einem verheiraten Mann hat und als drittes noch Briefentwürfe, von denen man nicht weiß, wer sie schreibt und an wen sie adressiert sind. Dies erfordert vom Leser ein erhöhtes Maß an Konzentration, aber dieses Stilmittel macht die Geschichte auch von Anfang an spannend und überraschend.

Im Laufe des Buches werden diese Handlungsstränge alle zusammengeführt, nicht ohne den Leser aber immer wieder auf eine falsche Fährte zu locken. Diese Erzählweise macht den Roman sehr spannend und obwohl ich einen Twist am Ende schon früh geahnt hatte, fand ich „Marta schläft“ sehr spannend.

Für mich ist „Marta schläft“ mehr als ein Thriller. Es ist ein Roman über Schuld und Verantwortung – sowohl jedes Einzelnen – als auch des Rechtssystems.

Ich fand die Geschichte emotional sehr aufwühlend, ergreifend, teilweise aber auch verstörend – die perfekte Mischung für einen spannenden Thriller. Aber genau das macht den Roman auch teilweise „schwierig“. Es ist kein Popcorn-Thriller, den man so nebenher konsumieren kann, sondern – auch wenn es leicht geschrieben ist – ein anspruchsvoller Roman.

Fazit

„Marta schläft“ ist ein spannender Psychothriller, der dem Leser allerdings besonders anfangs Konzentration abverlangt. Dafür wird dieser aber mit einer packenden Geschichte über Schuld, Vergeltung und Verantwortung belohnt!

Ich vergeben 🖤🖤🖤🖤🖤 Thrillerherzen für einen grandiosen Psychothriller, der sich mit einem schwierigen Thema beschäftigt.

Zuletzt komme ich doch noch einmal auf „Liebes Kind“ zurück. Ich bin mir sicher, dass auch „Marta schläft“ wieder die Leserschaft spalten wird in diejenigen, die den Thriller lieben werden und jene,die nichts damit anfangen können.

„Marta schläft“ ist keine Popcorn-Unterhaltung, sondern ein emotionaler Psychothriller, der wie ein Puzzle, nach und nach zusammengesetzt wird.

Mehr zum Buch

Marta schläft ist am 24.04.2020 im DTV-Verlag erschienen, es hat 400 Seiten und kostet als Paperback EUR 16,90 – link zum Buch bei Thalia

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