Tess Gerritsen – Mutterherz (Rizzoli & Isles Teil 13)- [Rezension]
Lange haben wir auf die Fortsetzung der Rizzoli & Isles Reihe warten müssen. Über fünf Jahre ist es her, dass „Blutzeuge“ erschienen ist. Deshalb waren meine Erwartungen an die Fortsetzung hoch.
Inhalt / Klappentext
Der brutale Mord an einer Bostoner Krankenschwester hält Detective Jane Rizzoli und Gerichtsmedizinerin Maura Isles in Atem. Noch in ihrer Arbeitskleidung wurde der Frau bei der Heimkehr der Schädel eingeschlagen. Hat sie einen Dieb überrascht, oder hat jemand auf sie gewartet? Was Jane da gar nicht gebrauchen kann, ist eine Mutter, die sie permanent wegen einer vermeintlich entführten Nachbarstochter anruft – eine, die schon mehrmals weggelaufen ist. Zudem sind da noch diese unfreundlichen Neuen in der Straße, die kürzlich eingezogen sind. Mit denen ist etwas nicht koscher, glaubt Angela. Jane wischt die Warnungen ihrer Mutter beiseite. Doch Angelas Bauchgefühl trügt nicht und bringt sie in höchste Gefahr …
Meine Meinung
Wie eingangs erwähnt, war ich sehr gespannt auf die Fortsetzung dieser Reihe. Deshalb habe ich das Buch sofort am Erscheinungstag gelesen. Das war Ende Juli und ich wollte meine Eindrücke erst einmal sacken lassen, bevor ich meine Rezension veröffentliche.
Die Rizzoli & Isles Reihe ist eine meiner Lieblingskrimireihen (siehe „Meine Top 10 – Die besten Krimireihen„) Hier hat mir – obwohl inhaltlich ein bisschen abweichend von der Buchreihe – sogar die Verfilmung sehr gut gefallen.
Aber zurück zum aktuellen Band „Mutterherz“.
Im Mittelpunkt dieses Buches stehen nicht Jane und Maura, sondern Janes Mutter Angela. Es gibt zwei Handlungsstränge, einmal die „Nachbarschaftsermittlungen“ von Angela und zum anderen den Fall der getöteten Krankenschwester Amy. Dabei nimmt der Handlungsstrang um Janes Mutter den meisten Raum ein. Dies ist erst einmal per se nicht schlecht. Ich habe Angela immer als sympathische und interessante Figur empfunden. Leider rutscht aber die Handlung sehr in ein „Cosy crime Szenario“ ab. Nichts gegen Cosy Crime, auch ich lese (manchmal) einen Cosy Crime Roman, aber bei dieser Buchreihe habe ich andere Erwartungen.
Auch habe ich Angela Rizzoli anders in Erinnerung und auch deutlich jünger. In dem aktuellen Buch wird sie als alte, unzufriedene Rentnerin dargestellt (mehr 80 als 60 Jahre). Ständig fielen Sätze wie „niemand traut mir das zu“ „ich bin ja nur…“ – das passte für mich nicht. Dazu kommt noch, dass die Handlung ziemlich vorhersehbar war.
Gerne hätte ich gerne über Jane und Maura gelesen. Auch der Fall der brutal ermordeten Krankenschwester hatte potential, aber geriet neben den „Rentnerermittlungen“ zu sehr in den Hintergrund.
Fazit
Mit „Mutterherz“ hat Tess Gerritsen einen etwas anderen Weg eingeschlagen, der mir persönlich nicht gefällt. Ich mag das Ermittlerteam Jane und Maura und ihre Kabbeleien sehr gerne. Ebenso wie die Perspektive der gerichtsmedizinischen Ermittlungen durch die Pathologin Maura. All dies kommt hier nur am Rande vor.
Schade, hier werden bestimmt viele Fans der Reihe enttäuscht sein. Von mir keine Leseempfehlung, es ist ein Buch aus der Kategorie „kann man lesen, muss man aber nicht“.
Mehr zum Buch
Mutterherz ist im Juli 2022 im Goldmann Verlag erschienen. Es ist der 13. Band der Reihe und hat 384 Seiten. Als gebundene Ausgabe kostet das Buch EUR 22,00 – Link zum Buch